Charles Taylor, "The Polysemy of Religion", 17. Mai 2018

Am 17.05. 2018 hielt Charles Taylor im Rahmen der Konferenz „The Ends of Religious Community“ (IWM mit Unterstützung durch das Forschungszentrum RAT), einen Vortrag mit dem Titel „The Polysemy of Religion“. Mit starker Bezugnahme auf Jaspers und die Revolution der Achsenzeit wurde die Trennung von Religion von anderen Bereichen (z.B. religiös-säkular, religiös-magisch…) als Resultat dieser Revolution herausgearbeitet. Zugleich wurden diese Oppositionen aber durch nicht-europäische Perspektiven auf Religion kontrastiert bzw. in ihrer Bedeutung differenziert. Mit Bezug auf die Gegenwart wurde gezeigt, wie die Polysemie der Religion heute am Werk ist: Die Tatsache, dass Religion heute als Identitätsmarker von unterschiedlichen politischen Seiten mobilisiert werde, dürfe jedenfalls nicht zu dem Fehlschluss führen, dass diese Instrumentalisierung von Religion als Identitätsmarker die Bedeutung des religiösen Lebens ohnehin unverändert lasse. Vielmehr wirke dieser Wechsel in der Bezugnahme auf Religion verändernd auf die Bedeutung des religiösen Lebens zurück.