Workshop "Prayer, Pop and Politics: Researching Post-Migrant Religious Youth Culture", 29.-30. September 2017

Am 29. und 30. September 2017 fand der Workshop „Prayer, Pop and Politics: Researching post-migrant religious youth culture“ an der Universität Wien statt. Der Workshop, der von Astrid Mattes und der Plattform „Religion and Transformation in Contemporary Society“ organisiert wurde, versammelte WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und bündelte somit ein breites Spektrum an Forschungsfragen, -interessen bzw. -perspektiven im Bezug auf die empirische Erforschung von Religion im Leben junger MigrantInnen. Im Zentrum der Veranstaltung standen drei Themenkomplexe: die Frage der Zugehörigkeit (Intersektionalität, das Aushandeln von Ideen, Idealen und Identitäten unter jungen religiösen MigrantInnen), das Thema Religion in einer mobilen Zeit (Jugendkulturen unter religiösen MigrantInnen im Verhältnis zu etablierten religiösen Traditionen und Gemeinschaften) und die Religiosität von MigrantInnen im Kontext säkularer Gesellschaften (Jugendkulturen von MigrantInnen als Ausdruck von Religiosität und in Interaktion mit säkularen Umgebungen).

Die Vorträge behandelten vielfältige religionssoziologische Aspekte des Tagungsthemas: Welche Autoritäten und Quellen werden von jungen muslimischen MigrantInnen (in der Schweiz) für religiöse Bildung und Beratung herangezogen? Wie gehen Kinder und Jugendliche in Moscheegemeinschaften mit bestimmten Zugehörigkeitsordnungen um angesichts Erfahrungen von Ungleichheit? Wie kann Forschung betrieben werden mit Menschen, die von rassistischen Diskursen betroffen sind? Wie funktioniert religiöse Radikalisierung bzw. Deradikalisierung über das Internet unter Jugendlichen? Welche (religiöse) Identitäten konstituieren sich unter jungen Hindus in Österreich und der Schweiz, unter jungen Sunniten und Aleviten in Deutschland? Welche Rolle spielt die Popkultur für die Entwicklung und das Aushandeln von religiösen Identitäten und Zugehörigkeiten junger Menschen; welche religiösen und politischen Botschaften werden über Popkultur transportiert und wie werden diese von Jugendlichen in ihren Lebensstil integriert? Diese und viele andere im Kontext der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation brisante Themen wurden ausgiebig und angeregt diskutiert.